Es ist die Zeit der Jahresrückblicke.
Allerorten, in den TV-Kanälen, im Radio, in Zeitschriften.
Und was machen wir hier? Wir machen auch mit.
Aber anders - wie so oft! ;-)
Denn die allgemeinen Jahresrückblicke finde ich oft deswegen schwierig, weil sie Dinge zeigen, auf die ich keinen Einfluss habe und auch nie hatte… Das sind dann Ereignisse, die mich persönlich entweder belasten (gerade das vergangene Jahr hatte da ja durchaus eine Menge zu bieten… :-( ) oder Berichte, die zu Vergleichen einladen, bei denen man selbst eher schlecht da steht - also auch keine so gute Idee…
Ich möchte euch zu einer ganz persönlichen Rückschau einladen.
Wie war euer Jahr?
Was lief gut?
Was habt ihr erreicht?
Was hat besser geklappt, als erwartet?
Wo gibt es noch „Luft nach oben“?
Was war eure tollste Aktivität?
Was war euer tollstes Erlebnis?
Diese Fragestellungen beziehen sich auf euch, auf eure Erlebnisse.
Häufig fühlt man sich zwar auch (oder sogar gerade) im eigenen Leben als „Spielball der Wellen“, ist scheinbarer (Amts-) Willkür gefühlt hilflos ausgesetzt.
Aber im eigenen Rahmen hat man doch immer die eine oder andere Entscheidungschance und somit die Möglichkeit auch aus „suboptimalen“ Begebenheiten zumindest für den weiteren Verlauf etwas zu lernen.
Ich möchte hier mal zwei der Lieblings-Lebensweisheiten meiner Mama teilen:
„Alles ist für etwas gut.“
Und:
„Jeder ist für etwas gut.“ (Zusatz mit einem schelmischen Grinsen: „Er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen…“ ;-) )
Gehen wir aber mal weiter in eurer persönlichen Jahresrückschau.
Wir sprechen hier so oft über die Sinne, über die Wahrnehmung. Also:
Habt ihr einen besonderen Geruch, einen bestimmten Geschmack oder ein besonderes Geräusch, welches in dem vergangenen Jahr aus irgendeinem Grund wichtig, erwähnenswert oder erinnerungswürdig für euch war?
Denkt euch da gern mal rein - ich fand es äußerst spannend! ;-)
Häufig rast die Zeit nur so an einem vorbei… Und gefühlt wird das von Jahr zu Jahr schneller… Häufig weiß man am Ende des Jahres gar nicht mehr, was so alles passiert ist, was man alles erlebt hat.
Ich nehme mir in der letzten Jahreswoche daher immer gern die Zeit, ganz bewusst zurückzublicken und mich zu erinnern.
Zu Hilfe nehme ich gern mein Handy und blättere hier in den Fotos bis zum Jahresanfang zurück und schaue diese durch (ja - da kann man meist gleich schon mit dem Ausmisten anfangen… ;-)…).
Toll, an was man sich da alles wieder erinnert! Vielleicht kommt da schon eine Idee für einen Geruch, einen Geschmack, ein Geräusch, welches besonders war?
Ich bin immer noch jemand, der neben dem Handykalender auch einen „echten“, also einen Papier-Kalender führt. Auch diesen blättere ich gern durch. Da finden sich oft Notizzettel mit Ideen, die vielleicht noch nicht verwirklicht wurden, eingeklebte Erinnerungen, dramatische Einträge - deren Drama mir zum aktuellen Zeitpunkt zwar noch voll bewusst ist, welche sich aber im weiteren Verlauf meist doch schon irgendwie erledigt haben…
Die Dinge, die immer noch wichtig sind, geraten durch einen bewussten Rückblick nicht in Vergessenheit. Sie werden überprüft auf Wichtigkeit und Dringlichkeit und ggf. in die Planung fürs kommende Jahr übernommen.
Und Dinge, die nicht mehr wichtig sind, die mir aber noch immer „seelisch hinterherlaufen“ wollen, die schreibe ich auf kleine Zettel und übergebe diese an Silvester dem Feuer in der Feuerschale, welches wir statt Raketen jährlich anzünden.
Zu Silvester verschenke ich gern Jahresgläser.
Ein einfaches Einmachglas, auf welches ich die kommende Jahreszahl schreibe. Meist lege ich einen kleinen Glücksbringer hinein.
In diesem Glas kann dann jeder für sich kleine Erinnerungen bewahren, die sich über das Jahr ansammeln. Das kann z.B. eine Kinokarte sein oder ein Kieselstein vom Ausflug an den großen Fluss…
Zum Ende des Jahres kann man dann die Inhalte bewundern und sich (womöglich auch gemeinsam) an die Erlebnisse erinnern.
Mir sind solche Abschlüsse wichtig, sich helfen mir, mich zu sortieren und zu orientieren. Sie lassen mich dankbar werden, im Rückblick auf auch vermeintliche Kleinigkeiten.
Vielleicht findet ihr in der Zeit „zwischen den Jahren“ ja auch ein paar Augenblicke für eure persönliche Rückschau?
Seid es euch wert!
Und bleibt neugierig!
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