Ich selbst bin über alle Maßen dankbar, dass ich, je älter ich wurde, immer mehr Dinge für mich selbst entscheiden konnte und dies instinktiv auch meist getan habe.
Das hat bei Weitem nicht jeder aus meinem Umfeld verstanden und das war auch wahrhaftig nicht immer leicht!
Oft genug empfindet man in diesen Momenten der wichtigen Entscheidungen für sich selbst Gefühle wie: Unzulänglichkeit, die Sorge, egoistisch zu sein, das Bedauern, anderen mit diesen Entscheidungen womöglich weh zu tun, Wut, warum man nicht einfach sein kann wie alle anderen…
Es ist blöd, sich sofort nach einer Einladung zu überlegen, mit welchem Vorwand man sich da wieder herauswinden kann…
Es schmerzt zu sehen, wenn sich Menschen von einem entfernen, weil sie nicht verstehen können…
Es ist unglaublich schmerzhaft und anstrengend, sich von Menschen und aus Situationen zu befreien, die einem nicht gut tun…
Aber ganz ehrlich? Beobachtet mal, welche Konsequenzen die meisten dieser Entscheidungen haben!
Für euch selbst vermutlich eher gute! Mehr Ruhe, Entschleunigung, mehr Sicherheit, mehr Selbstbestimmung, mehr Kraft, mehr Freude…
Und für die Anderen?
Naja, auf die Partys waren ja durchaus auch noch mehr Menschen eingeladen… Vermutlich ist kaum jemandem aufgefallen, dass ich nicht dabei war.
Die Menschen, die sich abgewendet haben, haben vermutlich andere, besser passende Mitmenschen gefunden, mit denen sie ihre Abenteuer verwirklichen konnten.
Zu den Menschen, die dennoch irgendwie zu mir gehören, habe ich nach einiger Zeit auch wieder den Kontakt gefunden.
Und die Menschen und Situationen, die ich für mich verlassen musste? Auch dort ging mit Sicherheit das Leben weiter - und für mich auch! Eben auf getrennten Wegen - aber das muss ganz und gar nicht schlimm sein!
Wägt ab. Wenn es Entscheidungen sind, die wirklich wichtig für euch sind, wichtig, damit ihr weiterhin ihr selbst bleiben könnt: Dann trefft sie!
Als Jugendliche habe ich mal in ein Tagebuch geschrieben:
„Ich muss immer gut auf mich aufpassen, denn ohne mich kann ich nicht leben!“
Ich kann nicht sagen, ob ich mir der gesamten Tragweite dieser vermeintlich harmlosen Bemerkung bewusst gewesen bin.
Aber aus heutiger Sicht könnte ich es kaum besser formulieren.
Bleibt neugierig!
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