Ach was wäre das schön, wenn ein jeder einfach das machen könnte, was demjenigen am meisten Spaß und Freude bereitet…
Tatsächlich sind das ja auch oft die Dinge, die man am besten kann…
Und die Dinge, die einem Freude machen, gehen einem auch gut und schnell von der Hand, gelingen scheinbar mühelos und ermüden kaum.
So suchen sich viele Menschen ein Hobby aus.
Denn auch, wenn z.B. der Berufsalltag stressig ist, kann man hier wieder Kraft tanken!
„Mehr von dem, was dir gut tut“ - meint für neurodivergente Menschen aber noch einiges mehr!
Sie sind aufgefordert, gut für sich zu sorgen.
Neurodivergente Menschen scheinen schneller gestresst, brauchen oft mehr Pausen und Erholung.
Und das ist auch in keinster Weise verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ein Nervensystem, welches mit einer großen Reizoffenheit ausgestattet ist, gefühlt immer auf Hochtouren arbeitet!
Diese dauerhafte Höchstleistung kann gefährlich, zu einer chronischen Erschöpfung werden.
Kaum jemand im Außen ahnt allerdings, wie anstrengend diese Nerven-Leistungen sind. Daher kann auch eigentlich niemand, außer dem betroffenen Menschen selbst, hier für passende Ausgleiche sorgen.
Neurodivergente Menschen dürfen also sehr genau beobachten und prüfen, was ihnen gut tut - und sobald sie dies herausgefunden haben, sich mehr von genau diesen Dingen, Aktivitäten, Nahrungsmitteln, etc. zu gönnen.
Das sind z.B. solche Besonderheiten wie „Safe-Foods“, „Safe-Persons“, etc.
Wie kann ich denn herausfinden, was mir gut tut?
Gerade Menschen, die z.B. eine Autismus-Diagnose erst spät, also im Erwachsenenalter bekommen haben, haben oft ihr Leben lang maskiert, haben versucht, nicht aufzufallen, das zu tun, was „man“ eben so tut…
Viele können gar nicht mehr unterscheiden: Was ist Maske und was bin ich?
Da beginnen wir in Coaching und Therapie tatsächlich meist damit, zunächst herauszuarbeiten, was demjenigen gut tut!
Ich rege meist dazu an, alles zusammenzutragen, was Freude bereitet, was Kraft gibt, was beruhigt.
Nach und nach werden all diese Ergebnisse nach Kategorien sortiert, z.B. Nahrungsmittel, Kleidung, Aktivitäten, Orte, Menschen, etc.
So entsteht nach und nach ein „mentaler Erste-Hilfe-Koffer“, auf den man zu jeder Zeit zurückgreifen kann.
Entweder, wenn Freizeit ist und man sich nicht entscheiden kann, was man tun möchte.
Oder auch, wenn man in stressigen oder anderweitig anstrengenden Zeiten Erholung braucht.
Auf diesen Listen finden sich dann lauter Dinge, die mir helfen können, mich präventiv zu stärken, damit ich meinen Energielevel besser auf angenehmen Höhen halten kann.
Ich kann sie aber auch als mögliche Ventile nutzen, wenn ich überschüssigen Stress abbauen möchte.
Diese Listen begleiten uns durch den gesamten Prozess von Therapie und Coaching und auch noch weit darüber hinaus.
Die Erstellung kann sich über lange Zeiträume erstrecken und tatsächlich kann man sich immer wieder damit beschäftigen, denn das, was mir heute hilft, hilft vielleicht morgen, in einer Woche oder einem Jahr nicht (mehr) so gut. Auch das entwickelt sich stets weiter!
Gönn dir diese Arbeit und gönn dir die Beschäftigung mit deinen persönlichen Kraftspendern!
Es ist dein Leben! Es ist deine Energie!
Bleib neugierig!
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