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Janina Jörgens

PANDA-Strategien (Teil 1): Pick your battles - Wähle deine Kämpfe

Aktualisiert: 11. Aug.


Panda


Heute geht es um das initiale „P“ in den PANDA-Strategien.

Pick your battles - Wähle deine Kämpfe.

 

Die PANDA-Strategien werden insbesondere bei Menschen aus dem Autismusspektrum mit zusätzlichem PDA-Profil empfohlen. Durch diese Strategien soll das Miteinander erleichtert werden.

 

Ich bin der Meinung, dass diese Strategien im generellen, menschlichen Miteinander durchaus förderlich sein können!

 

Gerade dieser erste Punkt: „Wähle deine Kämpfe“ - ist so wichtig!

Denn unser aller Ressourcen sind endlich!

Jeder hat es selbst in der Hand, wann und in welchen Situationen er Energien und Ressourcen investieren möchte, kann, sollte…

 

Man darf sich selbst fragen, ob es sich lohnt, z.B. schon morgens einen Kampf um unterschiedliche Socken zu führen und dort die Energien aller zu verbrennen… 

Denn der Tag startet ja erst!!! 

Da kommen vermutlich noch genügend andere Hürden… 

Und da fehlen dann möglicherweise die Energiereserven, die ich morgens schon mit dem Socken-Drama „verplempert“ habe……

 

Was kann es nun im Miteinander bedeuten, diese erste Strategie anzuwenden?

FAPDA (Fachverein PDA-Autismus-Profil) hat das schön zusammengefasst. Es kann bedeuten:

  • Regeln zu minimieren

  • Auswahl und Kontrolle zu ermöglichen

  • Gründe zu erklären

  • Zu akzeptieren, dass manches einfach nicht geht


Am oben angeführten Socken-Beispiel kann das dann so aussehen:

  • Regeln minimieren: Es müssen nicht 2 passende Socken angezogen werden. Hauptsache, es werden Socken angezogen. Und selbst diese Regel darf hinterfragt werden… ;-)

  • Auswahl und Kontrolle ermöglichen: Welche Socken möchtest du tragen? Du darfst selbst aussuchen, welche Socken du tragen möchtest.

  • Gründe erklären: Statt: Man zieht nun mal immer gleiche Socken an! Das ist eben so! Versuche lieber sachliche, bzw. „echte“ Erklärungen wie z.B.: Ich habe Bedenken, dass du vielleicht von anderen Personen gehänselt wirst, wenn du verschiedene Socken an hast. Es könnte sein, dass sie dann sagen: „Haha, du kannst ja noch nicht mal gleiche Socken zusammenfinden!“ Ich möchte dich davor schützen.

  • Akzeptieren, dass manches einfach nicht geht: Wenn es nun mal - aus welchen Gründen auch immer - unterschiedliche Socken sein müssen… Vermutlich wird nichts wirklich grundsätzlich Schlimmes passieren… (und pssst… mittlerweile gibt es ja die herrlichen „Missmatch-Socken“. Hier trägt von vornherein jede Socke eines Paares ein anderes Motiv. ;-)  )


Diese erste der PANDA-Strategie soll uns daran erinnern, flexibel zu sein. 

Gern dürfen wir immer wieder hinterfragen: Muss das wirklich so sein? Muss man das so machen? Und überhaupt: Wer ist „man“?

Zusätzlich stärkt sie uns in unserer eigenen Handlungsfähigkeit! Denn wir selbst sind es, die wir uns dazu entscheiden, einen Kampf anzunehmen, bzw. ihn erst zu einem Kampf zu machen (!) oder eben nicht…

Somit können wir allein durch diese bewusste Möglichkeit, die Alternativen selbst zu erkennen und auch auszuwählen, durchaus etwas Hilfreiches für alle Beteiligten tun, nämlich Ressourcen schonen! - und müssen uns somit auch nicht mehr ganz so hilflos fühlen!

Der „Umschaltmoment“ im Kopf ist nicht leicht! Gerade, wenn man womöglich schon viele Jahre kämpft!

Aber was wäre, wenn es wirklich leichter gehen kann?

Geht das Ganze spielerisch an, mit einem Lächeln.

Und wir haben ja große Figuren der Literaturgeschichte an unserer Seite! Schließlich hatte Pipi Langstrumpf auch immer verschiedene Socken an! ;-)

(… und ich auch! ;-)))  )


Bleibt neugierig!

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