„Weihnachten steht vor der Tür!“
(Achtung: Das ist wieder mal nur eine Redewendung - bitte nicht zur Tür laufen und schauen, was da davor steht! ;-))
Auf den Straßen sind viele Menschen zu sehen, die in Hektik umherlaufen und versuchen noch das allerletzte, aber allerbeste Geschenk zu kaufen oder noch die dringend nötigen Zutaten für das festliche Essen mit der ganzen Familie zu besorgen.
In den Büros bricht „Jahresendzeitpanik“ aus, weil jeder noch versucht, alle möglichen Termine „im alten Jahr“ zu erledigen…
Hier darf ich gern mal fragen: Warum? Es handelt sich hier nur um ein menschengemachtes Konstrukt: altes Jahr - neues Jahr… Die wenigsten Themen und Vorgänge müssen tatsächlich zwingend „im alten Jahr“ abgearbeitet werden…
Ich bin mittlerweile 50 Jahre alt und kann euch was verraten: die Arbeit „läuft nicht weg“… die ist nächstes Jahr immer noch da! ;-)
Ich kann verstehen, wenn man nicht mit einem übervollen Schreibtisch nach den Feiertagen starten möchte - absolut nachvollziehbar. Aber bitte hinterfragt immer, ob sich der Stress „lohnt“ und wieviel von dem gefühlten Stress man sich vielleicht sogar gerade selbst macht…
Aus solch hektischen Szenarien sollen sich die Menschen dann in wenigen Tagen, an Weihnachten, friedlich und ruhig treffen, sich unterhalten und über Geschenke freuen…
Ganz schön viel verlangt, mal eben so „runterzuschalten“ - von wegen „stille Nacht, heilige Nacht“…
Sorgt nicht nur hinsichtlich Dekoration, Essen und möglichen Geschenken vor - sondern auch für euch selbst!
Habt Notfallpläne bereit - falls ihr mal eine Pause braucht!
Gibt es ein Abbruchsignal für euch oder eure Kinder?
Nach Möglichkeit könnt ihr euch vielleicht eine Karte („Ich möchte nach Hause.“ Oder „Ich brauche eine Pause.“) anfertigen. Jeder bekommt eine Ausfertigung für die eigene Hosentasche.
So kann man die Karte zeigen, wenn der Trubel zu viel wird und man sich schützen möchte.
Ja - auch wenn alle reden können. Denn es geht gar nicht um die Worte „Ich“, „brauche“, „eine“ und „Pause", sondern um die Erwartungen, die man damit möglicherweise enttäuscht.
„Ach was, bleibt doch noch! Ist doch grad so schön!“
„Was??? Wieso wollt ihr denn schon gehen!?“
… Dann kommt leicht das Gefühl auf, sich rechtfertigen zu müssen - und das kostet dann unnötig Zeit und Kraft, die zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon sowieso nicht mehr vorhanden ist…
Gibt es eine Rückzugsmöglichkeit für kleinere Pausen?
Das kann ein ruhigeres Zimmer sein, der Bastelkeller von Opa, ein Pop-Up-Zelt in einer Ecke des Wohnzimmers oder das eigene Auto vor der Tür…
Manchmal reicht es sogar schon völlig aus, nur zu wissen, dass es einen solchen Ort gibt… Denn allein das Wissen „Ich kann mich jederzeit zurückziehen, wenn ich das möchte“ reicht manchmal schon, um so viel Ruhe zu gewinnen, dass man die Feierlichkeiten gut überstehen kann.
Und wenn es mal „ganz dicke kommt“, kann es helfen, Notfallkarten zur Kommunikation bei einer möglichen Sprachblockade bei sich zu haben.
Vielleicht ist Weihnachten so toll und man freut sich riesig, möchte unbedingt überall dabei sein und nichts verpassen… und am Ende verpasst man aber leider genau dadurch den Zeitpunkt, an dem eine Pause nötig gewesen wäre…
Und so manch einem bleiben dann die Worte sprichwörtlich „im Halse stecken“, es kommt womöglich zu einer Sprachblockade. Hier können dann Karten helfen, auf denen die wichtigsten Bedürfnisse festgehalten sind.
Wenn ihr dafür gesorgt habt, dass die anderen Anwesenden bei den Feierlichkeiten über euch und eure möglichen „Besonderheiten“ informiert sind - um so besser. Denn wenig bzw. keine Nachfragen sind die besten Fragen - gerade in Situationen, die möglicherweise sowieso schon nicht ganz einfach sind.
(Kleiner Tipp: Schaut gern mal auf unserer Website vorbei! Da könnt ihr euch Notfallkarten und eine kleine „Gebrauchsanweisung“ runterladen und ausdrucken!)
Ich wünsche euch ganz wundervolle Feiertage! Mit viel Freude und so wenig (unnötigem) Stress wie möglich!
Bleibt neugierig auf euch!
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