Muttertag - schon Wochen vorher wird die TV-Werbung angepasst, die Supermarktregale mit teuren Pralinen gefüllt, in Schulen und Kitas Herzen und Karten gebastelt und Gedichte gelernt.
Das Wochenende wird geplant, am Tag davor wird vielleicht gebacken, es wird ein tolles Muttertags-Frühstück organisiert.
Die Mütter haben einen „eigenen“ Tag, an dem an sie gedacht werden soll. Blumen, Karten und Pralinen sind nett. Noch netter ist es, wenn man mal wirklich in sich geht und dankbar für den Einsatz der Mütter der Welt ist!
Ohne sie wären wir alle nicht hier, damit fängt es schon mal an.
Wir listen mal auf – alles anhand von Durchschnittswerten:
Ein Kind benötigt in der Wickelphase ca. 5000 Windeln
Pro Tag werden weltweit etwa 10 Millionen Einwegwindeln verbraucht
Die meisten Kinder werden bis ca. zu ihrem 2. Lebensjahr gestillt – die ersten Zähne kommen mit 6-12 Monaten (den Zusammenhang stellen Mütter gerade automatisch her…)
Mütter stehen mit ihren Kindern Krankheiten durch: Windpocken, 3-Tage-Fieber, Mumps, Röteln, Keuchhusten, Röteln, Scharlach, Corona, Hand-Mund-Fuß-Krankheit, div. Grippe- und Erkältungssymptome uvm…
Ein Kind wird bis zu seinem 6. Lebensjahr 2190 mal abends ins Bett gebracht (mit allem, was dazu gehört…)
Es gibt ca. 1500 Erziehungsratgeber auf dem deutschen Buchmarkt…
Mütter arbeiten oft mehrere Jahre 24 Stunden am Tag unentgeltlich als Psychologin, Pädagogin, Raumpflege, Konditorin, Krankenschwester, Köchin, Koordinatorin, Erzieherin, Mentorin, Lehrerin, Eventmanagerin, Taxifahrerin, Direktorin, uvm. In allen Bereichen sollten sie fundiertes Wissen besitzen und dieses ruhig und gelassen selbstverständlich zum Einsatz bringen.
Mütter verlangen oftmals Übermenschliches von sich:
Unsere Kinder sollen wohlerzogen, sauber, klug, attraktiv und charmant sein.
Die Wohnung ist blitzeblank und organisiert.
Wir kommen nie zu spät.
Wir achten auf gute Ernährung.
Wir versäumen keine Vorsorgetermine.
Wir engagieren uns in Elternverbänden.
Wir achten auf uns selbst, sind fit, attraktiv und klagen nie.
Wir managen Haus, Kinder, Familie, Hobbys und Freunde.
Wir gehen sobald als möglich wieder unserem Job nach.
…
So - das waren ein paar Dinge, die alle Mütter „einfach so“ leisten…
Die Mütter von Kindern mit Beeinträchtigungen haben hier noch einige Ergänzungen anzufügen!
Es lohnt sich als Mama, sich ein paar Minuten zu nehmen und solche Dinge tatsächlich mal aufzulisten.
Nicht um irgendwem etwas zu beweisen, sondern um lieb mit sich selbst zu sein, zu staunen, was man so alles schafft und milde und fürsorglich zu sein, wenn mal etwas nicht so klappt, wie man sich das vielleicht eigentlich gewünscht hat.
Denn seien wir mal ehrlich: Dieses Pensum ist kaum zu schaffen!
Mütter stellen sich mit ihren eigenen Bedürfnissen oft hinten an.
Erst mal die Kinder, dann alles andere und dann vielleicht mal sie selbst… aber bis man dahin kommt, ist der Tag meist schon zu Ende - und die eigenen Kräfte auch.
Ein bezeichnender Spruch, über den ich im Netz gestolpert bin:
„Welche Hobbys ich habe? Ich bin Mutter… also… ich gehe gern allein auf die Toilette…“
…
Liebe Mütter! Vergesst euch nicht! Achtet auf euch! Gerade, wenn ihr Kinder mit „special effects“ habt, Kinder mit Beeinträchtigungen.
Denn diese fordern nochmal einiges mehr an Aufmerksamkeit und Einsatz, sind in verschiedenen Bereichen bedürftiger, brauchen euch umso mehr!
Seid stolz auf euch, was ihr bis zum heutigen Tag schon alles geschafft habt!
Lobt euch für die Täler, die ihr bereits durchschritten habt!
Nehmt bzgl. Eurer Kinder und eures Einsatzes keine Ratschläge von Personen an, die ihr von selbst nicht um Rat gefragt hättet…
Seid milde zu euch, wenn ihr an Dinge denkt, die nicht so gelaufen sind, wie ihr es euch gewünscht habt! Ihr habt immer und zu jeder Zeit euer Bestmögliches gegeben!
Niemand kann sich in eure Lebenswirklichkeit hineinversetzen! Niemand weiß, wie dunkel eure dunkelsten Tage waren, wie hart eure härtesten Schlachten!
Lobt euch zwischendurch mal selbst!
Das ist kein Egoismus! Das ist einfach mal verdient!!!!!
In diesem Sinne!
Seid lieb zueinander!
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