In NRW neigen sich die Sommerferien bereits dem Ende entgegen.
Und in vielen Familien steigt langsam die Aufregung, wenn sie an den Schulstart denken.
Sei es der Start in die erste Klasse, in die weiterführende Schule oder „einfach“ nur in das neue Schuljahr.
Wie geht es euch damit?
Ich fand es als Kind immer maximal schlimm….
Tatsächlich hatte ich meistens den Luxus, in den 6 Wochen auch wirklich Ferien machen zu dürfen. Damals gab es noch keine „Ferienaufgaben“, Lernzielkontrollen, Vorbereitungsübungen, Lerncamps…
Es war also wirklich eine Zeit, in der man seinen eigenen Interessen in aller Ruhe nachgehen konnte.
Wir waren eigentlich immer 2 Wochen irgendwo im Urlaub – danach war ich zu Hause, bei Freunden, Großeltern… wo auch immer. Und am liebsten hab ich gelesen, gepuzzelt, gemalt, gebastelt. Mein Opa hat mit mir Stunden um Stunden in seinem tollen Garten verbracht. Mein Vater ist mit mir Rad gefahren, schwimmen gegangen in den Talsperren der Umgebung oder durch die Wälder spaziert.
Großartig!
Allerdings gingen selbst 6 Wochen oft wie im Flug vorbei und plötzlich stand der Schulstart vor der Tür… Alle Jahre wieder.
Und tatsächlich habe ich die letzten 1-2 Wochen der Ferien oft damit zugebracht, mir die Namen der Lehrer und meiner Mitschüler, die dazugehörigen Gesichter und die Räumlichkeiten der Schule (Wo war nochmal mein Klassenzimmer???) ins Gedächtnis zu rufen, was dramatischerweise nicht immer funktionierte…
Ich rechnete immer und immer wieder im Kopf durch, wann die Schule beginnt, wann der Bus kommt, wann ich dann also aufstehen muss, um nicht zu spät zu kommen.
Zusätzlich versuchte ich mich, Fach für Fach daran zu erinnern, welchen Stoff wir als letztes durchgenommen hatten… Auch das gelang mir oft nur schwer oder auch gar nicht…
Ja - ich hab die Schulzeit überstanden, hab sogar das Abitur geschafft und einiges mehr (manchmal weiß ich bis heute nicht, wie ich dem Druck standgehalten habe…)…
Aber diese letzte Zeit der großen Ferien, kurz vor Schulstart… die fand ich wirklich immer schlimm.
Wenn also eure Kinder in diesen Zeiten womöglich ein unerträgliches Verhalten an den Tag legen und ihr euch fragt: Was haben wir nur falsch gemacht? Wir haben doch versucht, die Ferien möglichst ruhig zu halten…
Ihr habt nichts falsch gemacht!
Es mag „einfach“ die Anspannung und Unruhe vor dem Start ins neue Schuljahr sein…
Versucht eure Kinder in ihren Sorgen zu begleiten, nehmt die Sorgen ernst.
Von außen sieht es sicher oft „übertrieben“ aus, schließlich kennt das Kind seine Schule womöglich schon einige Jahre und auch die Lehrer bleiben dieselben und auch die Mitschüler… Egal!
Wenn da Sorgen sind, nehmt sie an und versucht gemeinsam für etwas mehr Sicherheit und Ruhe zu sorgen.
Vielleicht kann man sich schon in den Ferien mit dem einen oder anderen Klassenkameraden mal auf ein Eis verabreden.
Oder man stöbert (vielleicht auch schon zum x-ten Mal) durch die Schul-Website, ob es irgendwelche Neuigkeiten gibt.
Ihr könnt gemeinsam die Listen durchgehen, ob alles für den Schulstart parat ist oder noch etwas gekauft werden muss.
Und vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen, was ihr nach dem ersten Schultag machen könnt. Einen gemütlichen Fernseh-Abend, Kuchen backen, einen Spaziergang zum See… was auch immer für euch schön ist.
Meistens ergibt sich dann im Schulalltag nach und nach alles wieder ganz von selbst.
Meistens sind die Dramen, die sich ein Gehirn im „Overthinking-Modus“ erschafft, noch nicht mal halb so schlimm, als gedacht… ;-)
Bleibt beieinander und füreinander da!
Und: Bleibt neugierig aufeinander und auf das, was das neue Schuljahr bringen mag!
ToiToiToi! Alles Gute zum Schulstart!
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