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Janina Jörgens

Und wieder eine neue Person... - Ein Hoch auf I-Helfer und Schulbegleiter


Kind und Frau


Menschen aus dem autistischen Spektrum benötigen oftmals länger, um sich auf andere Menschen einlassen zu können.

Daher sind neue Personen im Leben der Kinder immer für alle Beteiligten eine neue Herausforderung! 

 

Wird das klappen? Wird die ‚Chemie‘ zwischen den beiden stimmen? Wird diese Person mein Kind mal länger begleiten können???

 

Gerade die so wichtigen Integrationskräfte, Einzelfallhelfer, Schulbegleiter wechseln leider so häufig, wie die Wetterlage im April…

 

Die Gründe für die Wechsel sind ebenso vielfältig wie verständlich.

  • Das Gehalt ist eher als ‚Aufwandsentschädigung‘ zu werten, zum Leben reicht dies leider in keiner Weise.

  • Die Integrationskräfte, Einzelfallhelfer, Schulbegleiter sind daher meist junge Menschen, die auf einen Studien- oder Ausbildungsplatz warten. Wenn das Studium oder die Ausbildung dann beginnt, ziehen sie zum nächsten Lebensabschnitt weiter.

  • Leider fehlt oftmals eine fundierte Vorbereitung auf die Arbeit mit autistischen Menschen. Dadurch entsteht Frust, weil viele „herkömmliche“ pädagogische Maßnahmen bei Autisten einfach nicht funktionieren, da die Bedürfnisse hier einfach andere sind.

  • Usw.

 

Nicht selten erlebe ich Kinder, die sich schon den Namen ihrer Hilfe nicht mehr merken können, weil zu viele Wechsel stattfanden. 😢

 

Und dabei sind die Integrations-Helfer und/oder Schulbegleiter so wichtige Anker für autistische Schüler im unübersichtlichen Schulalltag!

 

Sie sind PrioritätenSetzer, Unterstützer,  Übersetzer, Erklärer, RaumSchaffer, ZeitGeber, Mentoren und so vieles mehr.

(Vorausgesetzt, ‚die Chemie stimmt‘ und beide können sich aufeinander einlassen.)

 

Es braucht aber eine Menge Vertrauen, um all diese Hilfen auch annehmen zu können!

 

Und der Aufbau eines solchen Vertrauens wiederum braucht Zeit. Viel Zeit! Und noch mehr Zeit, wenn der Schüler oder die Schülerin schon so oft enttäuscht wurde - von anderen und nicht zuletzt auch von sich selbst. Denn nur allzu oft haben die Kinder schon gehört oder zu spüren bekommen: ‚Du störst.‘, ,Du kannst das nicht.‘, ,Du musst dich ändern.‘, ‚Du bist anders.‘ 😢

 

Und jetzt soll mit dieser Person alles besser werden? 

 

Wer jetzt enttäuscht ist, dass die Kinder sich womöglich nicht gleich vom ersten Moment an völlig begeistert auf einen neuen Menschen in ihrem Leben einlassen können oder auch wollen… Hmm…. Also ich kann die Skepsis verstehen….

 

Ich hoffe so sehr, dass sich im Hilfe-System gravierend etwas ändert, dass I-Hilfen und Schulbegleiter endlich den Status erhalten, den sie verdienen und sich so auch länger und intensiver auf unsere tollen Kinder einlassen können!

 

In diesem Sinne: Bleibt neugierig aufeinander! 🍀

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