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Lieferdienst - ein halbjährliches (Zwischen-) Fazit



Ich habe mir letztes Jahr an Silvester einen Wunsch erfüllt.

 

Da mich das Einkaufen in Supermärkten unglaublich stresst, habe ich mir gewünscht, ab diesem Jahr Lieferdienste in Anspruch zu nehmen.

 

Zu Beginn haben wir in der Familie festgelegt, dass wir zunächst einmal im Monat per Lieferdienst bestellen wollen.

 

Und was soll ich euch sagen… Es lief anders…

In diesem Jahr haben wir keinen einzigen Wocheneinkauf selbst im Supermarkt getätigt! ;-)

Wir haben seit Jahresbeginn für jeden Einkauf den Lieferdienst genutzt. ;-)

 

Anfang des Jahres sah ich das Thema Lieferdienste quasi als Experiment und wollte euch ungefähr zur Jahresmitte mit einem Zwischenfazit davon berichten.

Nun würde ich allerdings sagen, es ist bereits ein Fazit!

 

Denn solange es Lieferdienste gibt, werde ich sie von Herzen gern in Anspruch nehmen!

 

Tatsächlich ist mir erst jetzt, da ich nicht mehr in Supermärkten einkaufen gehe, klar geworden, wie groß das Stressaufkommen für mich dort tatsächlich immer gewesen ist.

 

Ja - ich war noch circa zwei- oder dreimal in Supermärkten, allerdings immer nur für “eine Kleinigkeit“, meist im Urlaub, wo es eh etwas spannender ist, da man auch neue bzw. andere Märkte und Produkte entdecken kann. Zudem war ich in diesem Jahr nicht alleine in Supermärkten, sondern stets in Begleitung und es lag nicht allein auf mir der Druck, an „alles“ denken zu müssen… 

 

Tatsächlich stresst ja nicht nur der Supermarkt Besuch an sich.

Ich muss planen, was in der folgenden Woche eventuell gegessen, beziehungsweise gekocht werden soll.

Ich muss im Blick behalten, welche Dinge ausgegangen sind und diese neu kaufen.

Ich muss eine Einkaufsliste schreiben und hier nach Möglichkeit nichts vergessen.

Ich muss mich fertig machen, um das Haus zu verlassen.

Ich muss zum Supermarkt fahren und dort einen Parkplatz finden.

Ich muss einen Einkaufswagen holen. Und jede/r, der/ die ebenfalls sensibel auf Geräusche reagiert, weiß, wie laut und „schepperich“ Einkaufswagen sind! Zudem sind diese Abholstellen immer sehr eng und meist versuchen zeitgleich mehrere Menschen ihre Einkaufswagen dort zu holen und auch abzugeben.

Jetzt erst beginnt das eigentliche „Einkaufserlebnis“.

Rein in den Supermarkt mit all seinen Gesprächen, Piepsen, Lichtern, Geräuschen, Gerüchen und so weiter.

Mein Hauptsupermarkt beeindruckt direkt im Eingangsbereich meist durch eine unangenehme Enge.

Ich muss versuchen, alle Inhalte der Einkaufsliste zu finden, was auch nicht immer einfach und auch nicht immer erfolgreich ist.

Ich muss die verschiedenen Temperaturen verarbeiten. Meistens ist die Klimaanlage auf „Unter-Kühlschrank-Niveau“ herunter geregelt - allerdings steigen die Temperaturen bereits im Kassenbereich deutlich an und es wird stickig.

Ich muss mich an der Kasse anstellen und möglicherweise ertragen, dass mir der Mensch, der hinter mir in der Warteschlange steht, zu dicht aufrückt…

Ich muss alle Einkäufe rasch auf das Kassen-Band legen.

Die Kassen piepen laut. Ein schnelles „Alle-wieder-in-den-Wagen-packen“ und bezahlen. Die Menschen betreiben Smalltalk. Die Tüten rascheln beim Einpacken. Die Einkaufswagen klappern beim Rausfahren. Kinder sind ungeduldig.

Ich muss alle Einkäufe in rasanter Geschwindigkeit wieder in meinen Einkaufswagen einpacken und danach in Tüten verfrachten, um sie dann zum Auto zu bringen und dort einzuladen.

Erneuter Lärm und Enge bei der Rückgabe des Einkaufswagens.

Und natürlich ist das Wagnis noch nicht abgeschlossen, denn nun müssen die Einkäufe nach Hause gebracht und dort eingeräumt werden. Auch dies in einer möglichst sinnvollen Reihenfolge: Tiefgekühltes bitte immer zuerst!

 

Puh…

 

An dieser Stelle, nachdem ich das alles nochmal rekapituliert habe: ein Hoch auf die Lieferdienste!

 

Ich kann auf dem Sofa sitzend, in aller Ruhe die gewünschten Lebensmittel auswählen. Ich kann diese Auswahl mit meiner Familie besprechen. Jeder kann seine aktuellen Wünsche mit einbringen, ja sogar selbst in die Listen eintragen.

Wenn soweit die Wünsche im virtuellen Einkaufswagen gelandet sind, erfolgt die Bezahlung und Bestellung per Klick. Wir suchen einen passenden Liefertermin aus und haben nun Zeit für alles andere.

Sollte nach der Bestellung doch noch ein extra Wunsch auftauchen, kann dieser bis relativ kurz vor dem Liefertermin sogar noch ergänzt werden.

 

Bislang hatten wir unglaubliches Glück und die Menschen vom Lieferservice waren stets ausnehmend nett. Auch die Produkte kamen immer in einwandfreiem Zustand hier bei uns an. Sogar Obst und Gemüse - hier war ich zu Beginn doch sehr im Zweifel, ob dieses meinen Ansprüchen genügen würde - scheint stets sehr bewusst und gut ausgewählt zu werden.

 

Meine Vorbehalte, die ich gegenüber Lieferdiensten hatte, wie zum Beispiel, dass diese eventuell zu teuer sind, kann ich nach einem halben Jahr nun auch getrost beiseite schieben.

Tatsächlich wähle ich bewusster aus. Wir werfen deutlich weniger Lebensmittel weg. Insgesamt habe ich sogar das Gefühl, dass wir dadurch eher sparen.

Unser Lieferdienst bietet an einem Tag in der Woche eine Gratislieferung an. Auch ist die Lieferung gratis, wenn sie einen gewissen Warenwert übersteigt, was angesichts der aktuellen Preise für Lebensmittel (leider) gar nicht mal so schwer ist…

 

Auch hatte ich stets ein unbestimmtes Gefühl von „Ich darf diese Leistung nicht in Anspruch nehmen.“, welche sich als völlig unnötig erwiesen hat.

Lebensmittel online zu bestellen und sie sich liefern zu lassen, ist weit weniger elitär, als ich mir eingeredet habe. Auch im Freundes- und Bekanntenkreis erfahre ich von immer mehr Menschen, die Lieferdienste in Anspruch nehmen. Tatsächlich berichten auch sie davon, dass sie sich mit dieser Information oftmals zurückhalten. Auch sie befürchten, man würde sie für zu faul, eingebildet, hochnäsig halten. Ich würde sagen, nein: nichts von alledem. Es sind alles Menschen, die ihre Prioritäten bewusst setzen und Einkaufen zählt bei ihnen offensichtlich - wie bei mir - nicht zur Priorität Nummer eins… ;-)

 

Alles in allem stellen Lieferdienste für mich eine absolute Erleichterung dar, welche ich auf keinen Fall mehr missen möchte!

 

Wie machst du dir dein Leben leichter?

Bleib neugierig!

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