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Janina Jörgens

Wieviel "Maske" ist okay?


Frau mit Maske vor Gesicht


Immer wieder reden wir davon, dass es auf Dauer nicht gut ist, zu viel zu maskieren…

Maskieren kostet wahnsinnig viel Energie - Energie, die uns vielleicht am Ende des Tages für andere, wichtige Dinge einfach fehlt.

 

Wenn mir dieser Umstand nicht bewusst ist oder ich ihn über lange Zeit - mitunter viele Jahre lang - ignoriere, betreibe ich „Raubbau“ an meiner Seele.

 

Ein andauerndes Energiedefizit schlägt sich dann womöglich als chronisches Erschöpfungssyndrom, Depression oder Burnout nieder...

 

Allerdings dürfen wir „unsere Maske“ auch nicht verteufeln, denn sie kann auch eine schützende Funktion haben.

 

Sie kann uns schützen vor zu neugierigen Fragen („Warum wedelst du mit den Händen?“) oder auch vor herablassenden Bemerkungen („Du immer mit deinen Extrawünschen…“).

 

Die Maske kann helfen, Anschluss zu anderen Menschen zu finden oder zu halten („Klar, natürlich komm ich mit auf die Party!“) oder auch wichtige Termine zu überstehen (Stichwort Arztbesuch oder Amtsgänge).

 

„Ein bisschen Maske“ kann also durchaus ok und sogar hilfreich sein.

 

Wir müssen uns nur stets der Kosten-Nutzen-Rechnung bewusst sein.

 

Wenn ich also merke, dass mich meine Maske zunehmend anstrengt und das Energieloch, in das ich anschließend falle, immer bodenloser zu sein scheint, dann ist es an der Zeit innezuhalten und zu überlegen, wie ich meine Energien effizienter auffüllen und an welchen Stellen ich die Maske vielleicht ein klein wenig fallen lassen kann.

 

Ziehe am Ende eines Tages mal Resümee: 

Wie ist mein Energiehaushalt? Haben sich heute Ressourcen und Anforderungen in etwa die Waage gehalten?

An welchen Stellen könnte ich gleich morgen vielleicht Energie sparen? Vielleicht mache ich meine Mittagspause morgen mal allein? Vielleicht gönne ich mir meine Sonnenbrille auch an einem bedeckten Tag? Vielleicht gebe ich meinem Chef Bescheid, dass ich die Urlaubsvertretung für Kollegin XY doch nicht übernehmen kann…

 

Und vielleicht kannst du dir auch am Abend ein paar Minuten authentisch autistische Zeit gönnen, in denen du unbeobachtet einfach mal tust, was dir gut tut!

Sei hier ruhig kreativ und probiere dich aus.

Möchtest du im Dunkeln sitzen und die Stille genießen? Oder möchtest du lieber deinen Lieblingssong in Dauerschleife hören und wild durch die Wohnung tanzen? Oder möchtest du einfach dein Safe-Food essen und dich deinem Spezialinteresse hingeben? Oder kommt dir eine ganz eigene Idee?

 

Manchmal hat man die Maske schon sein ganzes Leben lang getragen. Es kann sein, dass du erst einmal herausfinden musst, was dir gut tut und wer da hinter der Maske zum Vorschein kommt…

 

Und ja - es kann sein, dass manch ein Mitmensch dich auf einmal als „anstrengend“ empfindet…

Aber ganz ehrlich? Das sind dann meist sowieso nicht die Menschen, die dir gut tun! Hier darfst du dann gern überlegen, ob diese Personen sich aus deinem Leben vielleicht ein wenig mehr heraushalten dürfen - und ja, ich weiß: das ist nicht leicht!

 

Demaskieren ist insgesamt nicht leicht! Es ist ein langer Weg. Gehe ihn mit kleinen Schritten und sei nett zu dir! 

Demaskieren kann auch anstrengend sein. Gestehe dir also auch eine gewisse Müdigkeit zu!

 

Wie eine Klientin mal sagte: „Ich hänge hier rum und warte, bis ich meinen alten Kokon abstreifen kann.“

 

Sei gespannt, wie und als wen du dich neu kennenlernen kannst!

 

Bleib neugierig!

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