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Kooperation oder Masking??? Wie ist das in Beziehungen???

Janina Jörgens

Kooperation Mann Frau


„Kannst du nach der Arbeit kurz noch beim Bäcker anhalten und Brötchen mitbringen?“

„Ja klar!“

 

… Oh Mist… Dann komme ich noch später nach Hause - der Tag war doch eh schon so anstrengend… Und zum Feierabend ist es immer so voll überall… Hoffentlich sind überhaupt noch Brötchen da…

 

Und Zack - ist es erst mal vorbei mit der Konzentration auf den eigentlich dringend zu bearbeitenden Wochenbericht…

 

Passiert dir so etwas auch öfter?

 

Klar, in Beziehungen „muss“ jeder ein bisschen was machen, helfen, sich gegenseitig unterstützen…

 

Dennoch lohnt es sich, die Frage zu stellen: Ist das nun Kooperation oder Masking???

 

Das sind Fragen, mit denen wir oft mehrere Einheiten in Coachings oder Therapien füllen.

 

Hier ein paar Anhaltspunkte für dich:

 

Du sagst schnell „Ja“, wenn eine Bitte an dich herangetragen wird?

Entweder ist es für dich wirklich leicht, diese Bitte zu erfüllen - dann ist es eine gelungene Kooperation.

Oder du fragst dich kurz danach: „Warum hab ich jetzt schon wieder zugestimmt!?“ und dein Fragenkarussell im Kopf startet… - dann war es eher Masking.

 

Du erledigst viele der gemeinsam anfallenden Dinge im Haushalt „einfach so“?

Entweder habt ihr das irgendwann gemeinsam so festgelegt, weil dein Partner/ deine Partnerin im Gegenzug andere Arbeiten übernimmt - dann kann es eine gelungene Kooperation sein. Achte hier nur darauf, dies regelmäßig zu hinterfragen, ob das „Geben“ und „Nehmen“ noch im Gleichgewicht ist.

Oder du übernimmst alle diese Aufgaben, weil du meinst, dass du sie erledigen musst, um deinem Partner/ deiner Partnerin zu gefallen/ zu genügen, etc. Dann ist es womöglich eher Masking.

 

Du benötigst viel Energie zur Erledigung dieser Aufgaben?

Entweder stimmt dennoch das „Kosten-Nutzen-Verhältnis“ - dann kann es immer noch eine gelungene Kooperation sein.

Oder du hast das Gefühl, dass es immer mehr „auf deine Kosten“ geht und dir immer weniger Zeit und Raum zur Erholung bleibt? Dann klingt es eher nach Masking.

 

Du darfst dir diese Fragen stellen - ihr dürft euch in Beziehungen diese Fragen auch gern gemeinsam stellen!

 

Das „Bewusstmachen“ solcher Fragestellungen kann auch ein Teil des Demaskierens sein!

 

In einer stabilen Beziehung, in der man sich sicher fühlt, bzw. sich sicher fühlen möchte, sollte ein Leben ohne Maske möglich sein!

Hierzu wird es noch (mindestens) einen gesonderten Artikel geben.

 

Ähnlich wie in dem Artikel mit dem Titel „Vom Sprechen und Zuhören“ ist es eben auch in Beziehungen wichtig, miteinander in Kommunikation zu bleiben. 

Sprecht eure Sorgen und Ängste an! 

Feiert Erfolge, die eigenen, die des anderen und auch eure gemeinsamen!

Besprecht wertschätzend und lösungsorientiert mögliche Problemlagen!

 

Kooperation bedeutet „Miteinander“, es ist immer eine Frage des möglichst optimalen Zusammenspiels von „Geben“ und „Nehmen“.

 

Und das ist nicht in Form einer „Aufrechnung“ gemeint. 

Meist kann einer der Partner mehr Zeit investieren als der andere. 

Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel „Me-Time“, also Zeit allein für sich.

Oft hat jeder in einer Partnerschaft andere „Skills“, d.h. der Eine kann prima netzwerken und telefonieren, der andere kann im Gegenzug gut kochen. Der Einen gelingt selbst ein Großputz mühelos, der Anderen geht selbst schwere Gartenarbeit leicht von der Hand. Dem Einen macht einkaufen Freude und die Andere erledigt vielleicht mühelos die Steuererklärung.

 

Stimmt all das miteinander ab. Erkennt eure Grenzen und die des Anderen. Erkennt diese Grenzen an und dann schaut gemeinsam und gleicht ab: Wer kann was übernehmen… Wo setzen wir gemeinsame Prioritäten? 

 

Und? Wie ist das bei dir? Maskierst du noch oder kooperierst du schon?

(In Anlehnung an einen Werbespruch eines großen, schwedischen Möbelhauses)

 

Bleibt neugierig!

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